Die Zeit des Abschieds

Unsere Pflichten gegenüber einem Sterbenden

Der Tod ist eines der wahrsten und unausweichlichsten Ereignisse des Lebens. Bei manchen Kranken kann man vermuten, dass sie bald versterben werden. Auch wenn dies nicht mit Sicherheit feststeht, zeigt die menschliche Erfahrung, dass es so ist. Eine Person, deren Tod sich abzeichnet, wird als Muhtazar bezeichnet.

Wenn möglich – und sofern keine Schwierigkeiten bestehen – wird der Sterbende mit dem Gesicht zur Qibla (Gebetsrichtung) und auf die rechte Seite gelegt. Ist dies nicht möglich, so wird er auf den Rücken gelegt, ein Kissen wird unter den Nacken gelegt, der Kopf leicht angehoben, sodass Gesicht und Füße in Richtung Qibla zeigen. Ist auch das nicht möglich, bleibt er in seiner aktuellen Lage.

Während der Sterbephase kann der Mensch unter starker Durstempfindung leiden. Deshalb sollte man ihm mit einem Löffel oder einem in Wasser getauchten Wattebausch etwas Wasser geben; falls das nicht möglich ist, werden wenigstens die Lippen befeuchtet. Es ist ratsam, medizinische Maßnahmen zu ergreifen, um Schmerzen zu lindern.

Neben einem Sterbenden soll nicht laut geweint werden. Auch wenn die Angehörigen Tränen in den Augen haben, sollten sie still bleiben. Zudem soll für die Vergebung des Sterbenden gebetet werden.

Leise oder mit sehr gedämpfter Stimme können die Suren al-Fātiha, al-Ikhlās, al-Falaq und an-Nās rezitiert werden. Die Angehörigen sollen getröstet und daran erinnert werden, dass der Tod eine Realität des Lebens ist. Schließlich bittet man für sie um Geduld und Standhaftigkeit.

 

 

Die Waschung des Verstorbenen

ChatGPT:

Die Waschung des Verstorbenen

Vor der Beerdigung gehört es zu den wichtigsten Pflichten, den Verstorbenen zu waschen.
Männliche Verstorbene werden von Männern, weibliche Verstorbene von Frauen gewaschen.

Der Verstorbene wird auf eine Waschbank (Teneşir) oder eine etwas erhöhte Fläche gelegt – mit den Füßen in Richtung Qibla und auf dem Rücken liegend.
Das Waschen des Verstorbenen bedeutet, ihm die Ganzwaschung (Ghusl) zu geben.
Daher kann jede Person, die weiß, wie man die rituelle Ganzwaschung vornimmt, auch eine Leichenwaschung durchführen.
Es ist kein besonderes Wissen oder spezielle Gebete erforderlich, um die Waschung vorzunehmen.

Der Ablauf der Waschung ist wie folgt:
Die Person, die die Waschung vornimmt, wickelt ein Tuch um ihre Hand, reinigt damit die Schamgegend des Verstorbenen und säubert sie.
Anschließend verrichtet sie eine Art religiöse Waschung (Wudu) am Verstorbenen, so wie beim rituellen Gebet.
Dabei wird kein Wasser in Mund oder Nase gegeben – diese Stellen werden nur leicht mit den Fingern abgewischt.
Dann werden das Gesicht und die Arme des Verstorbenen gewaschen, der Kopf gestrichen (masah) und die Füße gewaschen.
Danach wird der gesamte Körper des Verstorbenen vollständig gereinigt und gewaschen.

 

Das Einhüllen des Verstorbenen in das Leichentuch (Kefen)

Das Einhüllen des Verstorbenen in das Leichentuch (Kefen)

Nachdem der Verstorbene gewaschen und abgetrocknet wurde, wird er in ein Leichentuch, auf Türkisch Kefen, gehüllt.
Dieses Tuch dient einerseits dazu, den Körper des Verstorbenen zu bedecken, andererseits symbolisiert es, dass der Mensch nichts aus dieser Welt mitnimmt – so wie er nackt und schlicht geboren wurde, verlässt er die Welt ebenfalls einfach und bescheiden.

Der Kefen ist ein schlichtes Stück Stoff – ohne Ärmel, Kragen, Nähte oder Verzierungen.
Es gibt Unterschiede zwischen dem Leichentuch für Männer und Frauen:

  • Für Männer besteht der Kefen aus drei Teilen:

    1. Kamîs (Hemd) – das innere Kleidungsstück,

    2. İzâr (Untertuch oder Lendentuch) – das mittlere Tuch,

    3. Lifâfe (Umhüllung oder Leichentuch) – das äußere Tuch, das den ganzen Körper einhüllt.

  • Für Frauen besteht der nach der Sunna empfohlene Kefen aus fünf Teilen:

    1. Den drei oben genannten Teilen,

    2. Einem Kopftuch,

    3. Und einem Brusttuch.

Die vorbereiteten Stoffstücke werden anschließend dem Verstorbenen angelegt und sorgfältig eingewickelt.
Mit dem Einhüllen in den Kefen ist der Verstorbene nun bereit für das Totengebet (Cenaze Namazı).

 

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